Bei jedem zweiten betroffenen Kind bestehen die Ursachen der Mangelernährung in wasserbezogenen Krankheiten, einer ungesunden Umgebung und einer eingeschränkten Trinkwasserversorgung. Im Jahr 2020 hatte ungefähr jeder vierte Mensch keinen Zugang zu Trinkwasser, d. h. über 2 Milliarden Menschen weltweit waren betroffen.
Über 80 % des weltweit entstandenen Abwassers kehren ohne Aufbereitung oder anderweitigen Einsatz in das Ökosystem zurück. Meist verfügen die betroffenen Bevölkerungsgruppen nicht über die zur Abwasseraufbereitung erforderlichen Infrastrukturen.
Dieses Wasser befördert Fäkalien, medizinische Abfälle, Pestizide aus der Landwirtschaft und Industrieabfälle in Form von potenziell giftigen Chemikalien.. Ganze Gemeinden können erkranken, wenn das Trinkwasser verseucht ist und die Hygiene vernachlässigt wird. Das Trinken aus einer mit Exkrementen verseuchten Wasserquelle kann tödliche Krankheiten auslösen, wie z. B. Durchfall, Cholera, Dysenterie, typhusähnliche Erkrankungen oder Polio.
Die Projekte der Aktion gegen Hunger orientieren sich an einem Hauptanliegen, das in der Gewährleistung der Wasserversorgung und insbesondere der Trinkwasserversorgung besteht, was uns zu folgenden Maßnahmen veranlasst:
- Beförderung von aufbereitetem Wasser in Tankwagen, um Krisensituationen abzufangen, bis beständigere Quellen erschlossen sind
- Reinigung der verseuchten Wasserquellen zur Gewährleistung einer Nutzung ohne Gesundheitsrisiko
- Einrichtung von Wasserspeichern und externen Tanks
- Herstellung von Schacht- und Bohrbrunnen oder Sanierung bestehender Brunnen
- Anlegen von Kanälen und Bewahrung der Zuflüsse
- Herstellung und Instandsetzung von Wasserleitungen, hauptsächlich in städtischen Gebieten
- Einrichtung von Bewässerungssystemen und Verbesserung der bereits bestehenden Anlagen
- Herstellung von Viehtränken
Die unzureichende Trinkwasser- und Sanitärversorgung und mangelnde Hygiene sowie die dadurch mitverursachte Unterernährung stellen weltweit immer noch die zentralen Herausforderungen dar, deren Bewältigung wir anstreben. Im Jahr 2022 profitierten im Rahmen unserer Programme zur Bereitstellung von Wasser-, Sanitär- und Hygienediensten beinahe 6,8 Millionen Menschen von unserem Einsatz.
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